Anhängerschaft gespalten
Waffen für die Ukraine: Wendet sich Trumps MAGA gegen ihn?
- Veröffentlicht: 15.07.2025
- 17:56 Uhr
- Kira Born
Die MAGA-Bewegung gab ihm Rückenwind in den US-Wahlen. Doch nach Donald Trumps Ankündigung, wieder US-Waffen an de Ukraine zu liefern, bröckelt die Unterstützung für den US-Präsidenten unter seinen Anhänger:innen.
US-Präsident Donald Trump will den Druck auf Russland und den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöhen und eine Einigung Ukraine-Krieg erzwingen. Am Montag (14. Juli) gab der Republikaner deshalb bekannt, dass die USA Waffen durch NATO-Staaten an die Ukraine zu verkaufen werden. Trump sagte über die Waffen: "Wir kaufen sie nicht, aber wir werden sie herstellen", wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Bei seinen Anhänger:innen der Make-America-Great-Again-Bewegung, kurz MAGA, sorgt die Ankündigung des US-Präsidenten jedoch für Unmut. Treue Trump-Unterstützter:innen wie die Kongress-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene sehen, das als Bruch seiner Verspechen im Präsidentschaftswahlkampf. Auch gegenüber den eigenen Wähler:innen in ihren Wahlkreisen, denen sie mit einer weiteren Präsidentschaft Trumps ein geringeres Engagement der USA in ausländischen Kriegen versprachen, wie Greene gegenüber der "New York Times" angibt.
Trump-Getreue Marjorie Taylor Greene kritisiert offen den US-Präsidenten
Im Präsidentschaftswahlkampf war Greene eine lautstarke Unterstützerin des 79-Jährigen. Sie gilt als Verfechterin eines isolationistisch geprägten Kruses der US-Außenpolitik. Sie kritisiert, dass die Entscheidung des Präsidenten, weitere Waffen zu liefern, die Vereinigten Saaten weiter in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zieht. Das gehe gegen die Wahlverspechen an die MAGA-Wähler:innen, wie sie auf ihrem X-Account anprangert: "MAGA übergab die Mehrheit an die Republikaner und stimmte dafür, dass sich die USA nicht mehr an ausländischen Kriegen beteiligen. […] Kriege und fremde Länder zu finanzieren ist nicht das, wofür wir gestimmt haben", so die Abgeordnet auf X.
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Am Ende müssen amerikanische Steuerzahler:innen die Last der Waffenlieferung teuer bezahlen, wie sie im NYT-Interview kritisiert. "Ohne den geringsten Zweifel werden unsere Steuergelder verwendet", so Greene. Denn auch wenn die NATO die Waffen kaufe, seine es am Ende die USA, die das Verteidigungsbündnis finanzieren.
"Wir hassen es": MAGA-Basis gegen Trumps Ukraine-Kurs
Und Marjorie Taylor Greene ist nicht die Einzige in der Riege der Trump-Unterstützer:innen, die die Waffenlieferungen ablehnt. Steve Bannon, der als Stratege unter Trump in seiner ersten Amtszeit arbeitete, warnte vor einer weiteren Einmischung der USA in den Konflikt. Er sieht Europa in der Verantwortung, den Krieg zu beenden und nicht die USA: "Es ist ein europäischer Krieg. Soll sich Europa damit befassen. […] Es ist ein alter, zermürbender Krieg in den Blutsländern Europas - und wir werden hineingezogen", sagte der 71-Jährige im Podcast "Bannon's WarRoom".
Auch ein Mitglied aus dem engen Kreis der MAGA-Community gab gegenüber dem Nachrichtenportal "Politico" an, dass Trumps Vorgehen in der Ukraine gegen die Prinzipien der Basis gehen: "Wir hassen es. Dies ist nicht unser Krieg, und eine Eskalation ist nicht in Amerikas Interesse", zitiert "Politico" die anonyme Quelle.
Fraglich ist, wie lange der US-Präsident seinen Kurs mit entschiedenem Gegenwind aus dem Lager seiner einstigen Getreuen forcieren kann. Nach wie vor spricht sich ein großer Teil der US-Wählerschaft für eine weitere Unterstützung der Ukraine aus, wie eine Erhebung von "Gallup" zeigt. Ob sich dies auch in Erfolgen für die republikanische Partei bei den kommenden Midterm-Wahlen im kommenden April zeigen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Politico: "'We’re not buying it': Trump ties Ukraine aid to America First"
- NYT: "Marjorie Taylor Greene Criticizes Trump’s Plan to Speed Weapons to Ukraine"