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Cannabis-Legalisierung

Weltweit: Ein Blick auf den Umgang mit Cannabis

  • Veröffentlicht: 19.09.2023
  • 15:22 Uhr
  • Teresa Gunsch
Der Umgang mit Cannabis ist weltweit ein Thema, nicht nur in Deutschland.
Der Umgang mit Cannabis ist weltweit ein Thema, nicht nur in Deutschland.© yellowj - stock.adobe.com

Die Diskussion über den Umgang mit Cannabis ist nicht mehr nur ein deutsches Thema. In vielen Ländern wird darüber gesprochen - und die Ansichten könnten nicht unterschiedlicher sein. 

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Die Debatte über den Umgang mit Cannabis ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern erstreckt sich weltweit. Während einige Länder die Legalisierung vorantreiben, ringen andere mit Problemen im Zusammenhang mit illegalem Anbau und Verkauf. Die Regulierung von Cannabis - der lateinische Name für Hanf - variiert stark von Land zu Land. Ein Streifzug durch internationale Cannabis-Shops und Hotspots zeigt die Vielfalt der Ansätze:

Thailand: Das neue Cannabis-Mekka

Thailand hat sich seit letztem Jahr zu einem neuen Cannabis-Hotspot entwickelt. Früher wurden drakonische Strafen für den Besitz von Cannabis verhängt, aber heute schießen moderne Cannabis-Shops wie Pilze aus dem Boden. Die Regierung zielt darauf ab, die durch die Pandemie geschwächte Wirtschaft durch lizenzierten Anbau anzukurbeln und hat sogar eine Million Hanfpflanzen an Privathaushalte verschenkt.

Produkte mit verheißungsvollen Namen wie "Painkiller" und "Guava Gouda" sind nun in schicken Geschäften erhältlich. Es gibt jedoch Regeln, darunter ein Mindestalter von 20 Jahren für den Konsum und ein Verbot von Im- und Export. Ebenso ist es untersagt, Cannabis öffentlich zu rauchen, daher wurden teilweise private Bereiche für das Rauchen eingerichtet. Um sicherzustellen, dass Tourist:innen trotz der komplexen Vorschriften zurechtkommen, wurde ein Cannabis-Guide für Besucher:innen erstellt.

Obwohl Ganja offiziell bisher nur für medizinische und industrielle Zwecke zugelassen ist, wurde es von der Liste illegaler Drogen gestrichen, was bedeutet, dass der Freizeitkonsum nicht mehr illegal ist. Zumindest im Moment - denn die vollständige Legalisierung durch ein Gesetz des Parlaments steht noch aus. Es wird von politischen Beobachter:innen als unwahrscheinlich angesehen, dass es zu einem erneuten vollständigen Verbot kommen wird.

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Uruguay: Pionier der Legalisierung

Uruguay war 2013 das erste Land der Welt, das den Konsum, Verkauf und Anbau von Cannabis legalisierte. Die Düfte von Marihuana ziehen durch die Straßen von Montevideo, und Bürger:innen können wöchentlich bis zu zehn Gramm Marihuana in Apotheken erwerben. Die Legalisierung umfasst auch den privaten Anbau von bis zu sechs Pflanzen und die Existenz von Cannabis-Clubs mit Mitgliedern, die bis zu 99 Pflanzen besitzen dürfen.

Vereinigte Staaten: Der "grüne Goldrausch"

Die Vereinigten Staaten erleben einen regelrechten "grünen Goldrausch", insbesondere in Kalifornien. Cannabis-Tourismus ist weit verbreitet und Geschäfte bieten eine breite Palette von Produkten an, darunter essbare Gummis, Schokolade, Kekse und vieles mehr.

Die Stadt Oakland listet auf der "Cannabis-Trail"-Webseite die besten Verkaufsstellen und andere Highlights auf. "Root'd In The 510" ist Oaklands größter Cannabis-Shop mit über 1.400 Produkten, in Glasvitrinen elegant zur Schau gestellt, wie teurer Schmuck in einem Juweliergeschäft.

Die Legalisierung des Freizeitkonsums hat das Geschäft weiter angekurbelt. Obwohl der Konsum auf der Straße und an öffentlichen Orten in vielen Staaten verboten ist, blüht das Geschäft.

Im Video: Der Staat verdient kräftig mit: Zwei Jahre legales Kiffen in New York

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Niederlande: Toleranz mit Hindernissen

Die Niederlande haben bereits in den 1970er Jahren den Verkauf und Konsum von weichen Drogen toleriert. Dies führte zu einer blühenden Coffeeshop-Kultur, obwohl der Anbau und Großhandel illegal bleiben.

Die Toleranzpolitik der Niederlande ist weltweit bekannt, hat jedoch ihre Herausforderungen. Im nächsten Jahr wird ein Versuch mit legalem Anbau von Cannabis starten.

Es gibt jedoch auch negative Aspekte: Amsterdam kämpft insbesondere mit einer großen Anzahl von Partytourist:innen, die sowohl Alkohol als auch Cannabis konsumieren. Die Stadt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken: Seit Ende Mai ist das Kiffen auf den Straßen im historischen Zentrum von Amsterdam verboten. 

Kanada: Die Legalisierung von Cannabis

Kanada legalisierte Cannabis bereits 2018, um den Markt zu regulieren und Gras aus der Illegalität zu holen. Umfragen zeigen, dass der Konsum nach anfänglichem Anstieg nun wieder auf das Niveau vor der Legalisierung gesunken ist. Cannabis ist nun Teil des Lebens vieler junger Kanadier:innen.

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Nepal: Zwiespältige Haltung

Nepal war einst ein Anziehungspunkt für Hippies aufgrund seiner liberalen Haltung gegenüber Cannabis. In den 1970er Jahren änderte sich dies jedoch aufgrund des Drucks der USA. Trotz des Verbots ist der Konsum in der Öffentlichkeit weiterhin präsent.

Dennoch kann man immer wieder beobachten, wie einige Menschen in der Öffentlichkeit einen Joint rauchen und die Polizei darüber hinwegschaut. Besonders Sadhus, die als heilig angesehen werden und von Almosen leben, rauchen regelmäßig auf den Geländen hinduistischer Tempel. Auf dem Land sieht man auch häufig Hanfpflanzen in den Gärten. Beim "Shivaratri"-Fest zu Ehren des Hindu-Gottes Shiva, das jedes Jahr von Hunderttausenden Gläubigen gefeiert wird, spielt der Konsum ebenfalls eine bedeutende Rolle. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, die Droge erneut zu legalisieren.

:newstime
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Griechenland: Die unerwartete Hanf-Hochburg

Griechenland überrascht als Hanf-Hochburg. Die Polizei entdeckt regelmäßig große Cannabis-Plantagen. Der illegale Anbau und Handel floriert, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Die Regierung lehnt eine Legalisierung ab.

Selbst auf dem Berg Olymp und in Klostergärten wurden die illegalen Anbauflächen von Ermittler:innen entdeckt. Besonders auf Kreta herrscht eine regelrechte Kriminalitätswelle in diesem Zusammenhang. In den unwegsamen, bergigen Gebieten der Insel operieren Drogenbarone und kriminelle Gruppen, die ihre Territorien sogar mit Waffengewalt verteidigen.

An der Westküste Griechenlands kommt es gelegentlich zu spektakulären Verfolgungsjagden auf dem Meer, wenn Dealer versuchen, die Drogen aus Griechenland und Albanien mit hochmotorisierten Schnellbooten nach Italien zu schmuggeln, während die Polizei ihnen mit Hubschraubern und Patrouillenbooten auf den Fersen ist. 

Dänemark: Kampf gegen die Drogenmeile

Auch in Dänemark sorgt das Thema Cannabis in den letzten Wochen für Schlagzeilen. Allerdings geht es hierbei nicht um eine Legalisierung, sondern vielmehr um einen intensiven Streit in Bezug auf die berüchtigte Drogenmeile in Dänemark. In der Kopenhagener Freistadt Christiania sind die Bewohner:innen zunehmend frustriert über Dealer, die in der sogenannten Pusher Street mehr oder weniger öffentlich Haschisch und Marihuana verkaufen. Die Aktivitäten sind in den letzten Jahren verstärkt in die Hände von kriminellen Banden geraten, was zu Gewalttaten und sogar tödlichen Schüssen geführt hat.

Die Bewohner:innen von Christiania versuchen nun, die berüchtigte Straße zu schließen, wobei die genauen Modalitäten noch von den dänischen Behörden festgelegt werden müssen. Wenn dies gelingt, wäre es ein historischer Schritt, da Drogen seit mehr als 50 Jahren einen Teil dieser alternativen Wohnsiedlung ausmachen. Selbst Tourist:innen besuchen gerne die Pusher Street. Die Bewohner:innen von Christiania hoffen darauf, die Kriminellen loszuwerden, während sie gleichzeitig auf einen legalisierten und staatlich regulierten Drogenmarkt hoffen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Dieser Beitrag wurde zum Teil mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
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