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Britische und US-Aufklärungsflüge

Wie im Kalten Krieg: NATO-Flugzeuge umkreisen russische Westgrenzen

  • Veröffentlicht: 16.07.2025
  • 17:09 Uhr
  • Benedikt Rammer
Zwei Aufklärungsflugzeuge der Nato beobachten die westrussischen Grenzen. (Archivbild)
Zwei Aufklärungsflugzeuge der Nato beobachten die westrussischen Grenzen. (Archivbild)© REUTERS

Britische und amerikanische Aufklärungsflugzeuge sind am selben Tag in der Nähe russischer Grenzen geflogen, ohne jedoch den russischen Luftraum zu verletzen. Diese Flüge verdeutlichen die anhaltenden Spannungen zwischen der NATO und Moskau.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Britische und amerikanische Aufklärungsflugzeuge operierten nahe russischer Grenzen, ohne den Luftraum zu verletzen.

  • Die Missionen fanden vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen zwischen NATO und Russland statt.

  • Expert:innen verweisen auf den historischen Kontext solcher Flüge seit dem Kalten Krieg.

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Am Montag (14. Juli) führten britische und amerikanische Militärflugzeuge Aufklärungsflüge entlang der russischen Grenze durch. Davon berichtet das US-Blatt "Newsweek". Laut Flugdaten startete das britische Flugzeug RC-135W von der Royal Air Force (RAF) Basis in Waddington, England, und umrundete die russische Hafenstadt Murmansk, bevor es nach Großbritannien zurückkehrte. Gleichzeitig flog ein US-Flugzeug vom Typ RC-135V von einer anderen Basis in England in Richtung der russischen Exklave Kaliningrad, das an die NATO-Mitglieder Polen und Litauen grenzt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass russischer Luftraum verletzt wurde.

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Signalaufklärung im Fokus

Die eingesetzten Flugzeuge, gebaut von Boeing, dienen der Signalaufklärung und sind mit mehr als 30 Besatzungsmitgliedern ausgestattet, darunter Expert:innen für elektronische Kriegsführung und Nachrichtendienstoperationen. Diese Missionen finden vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen der NATO und Russland statt. Moskau hat in letzter Zeit immer wieder mit dem Eindringen in den NATO-Luftraum für Unruhe gesorgt. Gleichzeitig hat das Bündnis seine Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression verstärkt.

Laut Daten von "Flightradar24", die von "Newsweek" analysiert wurden, flog das britische RC-135W am Montagmorgen über Norwegen, Schweden und Finnland in Richtung Russland. Die Route führte über das Nordpolarmeer nahe Murmansk und zurück entlang der skandinavischen Küste. Der Flug dauerte insgesamt rund zehn Stunden.

Das US-amerikanische RC-135V mit dem Rufzeichen "JAKE17" startete ebenfalls am Montagmorgen aus Mildenhall, England. Es überflog die Niederlande, Deutschland, Polen und Litauen, bevor es Kaliningrad umrundete. Auch dieser Flug dauerte mehrere Stunden und diente vermutlich der Sammlung von Daten aus der Region.

Aufklärungsflüge während des Kalten Krieges gang und gäbe

Sicherheitsanalyst:innen weisen darauf hin, dass solche Flüge während des Kalten Krieges häufig waren, als die Sowjetunion eine größere Marine- und Luftwaffenpräsenz hatte. Heute seien diese Operationen seltener, finden aber oft in Verbindung mit militärischen Übungen statt, erklärte ein Analyst gegenüber "Newsweek".

Olli Suorsa, Professor für Innere Sicherheit an der Rabdan Academy in Abu Dhabi, betonte die hohe Belastung für die Flotte der RC-135-Flugzeuge der USA, die weltweit für Signalaufklärungsmissionen eingesetzt werden – von Osteuropa bis zur US-mexikanischen Grenze. Auch Großbritannien setzt regelmäßig eigene Aufklärungsflugzeuge entlang der NATO-Ostflanke ein.

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Die NATO führt weiterhin regelmäßige Überwachungsflüge entlang der westlichen Grenzen Russlands durch. Gleichzeitig sieht sich Russland mit Vorwürfen konfrontiert, die NATO-Lufträume systematisch zu verletzen. Diese hybriden Maßnahmen erhöhen die Spannungen in einer Region, die als "NATO-See" bekannt ist.

  • Flightradar24
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