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Ukraine-Krieg

"Zum Tango gehören immer zwei": Trump zieht weitere Russland-Sanktionen in Betracht

  • Veröffentlicht: 22.01.2025
  • 12:57 Uhr
  • Michael Reimers

US-Präsident Donald Trump erwägt weitere Sanktionen gegen Russland, um Putin zu Verhandlungen über ein Kriegsende in der Ukraine zu zwingen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Trump schließt neue Sanktionen nicht aus, um Russland zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu bewegen.

  • Wann immer Putin und Selenskyj es wollten, werde er sich mit ihnen treffen.

  • "Aber zum Tango gehören immer zwei", so Trump.

Sollte sich Russland nicht gesprächsbereit über die Beendigung des Ukraine-Kriegs zeigen, kann sich US-Präsident Donald Trump vorstellen, als Druckmittel weitere Sanktionen zu erlassen. Auf die Frage, ob er solche Maßnahmen ergreifen werde, falls der russische Präsident Wladimir Putin nicht zu Verhandlungen bereit sei, antwortete Trump in Washington: "Klingt wahrscheinlich." Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch (22. Januar).

Für Gespräche sowohl mit dem Kremlchef als auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei er offen: "Wann immer sie wollen, werde ich mich mit ihnen treffen." Selenskyj wolle gerne Frieden haben, so Trump. "Aber zum Tango gehören immer zwei."

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Nach Ansicht Trumps könnte auch China eine wichtige Rolle bei der Beilegung des blutigen Konflikts spielen. Allerdings kritisierte er, der chinesische Staatschef Xi Jinping habe in dieser Hinsicht noch nicht viel getan. "Er hat eine Menge Macht - so wie wir eine Menge Macht haben." Er habe Xi gesagt: "Ihr solltet das regeln", so Trump.

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Trump: Ukraine-Krieg kostet "Millionen Menschen" das Leben

In Bezug auf die hohen Operzahlen des Ukraine-Kriegs äußerte der neue US-Präsident die Ansicht, dass die tatsächlichen Verluste auf beiden Seiten nicht vollständig veröffentlicht würden und stellte die offiziellen Angaben infrage: "Viel mehr Menschen sind gestorben, als Sie berichten", wandte sich Trump an die anwesenden Journalist:innen. "Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, vielleicht liegt es an unserer Regierung, die diese Zahlen nicht veröffentlichen will."

Trump behauptete, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits "Millionen Menschen" das Leben gekostet habe, insbesondere seien Soldaten auf beiden Seiten gestorben. "Es ist sehr flach, wissen Sie, es ist wunderschönes Ackerland, wirklich auf eine besondere Weise schön, aber es gibt keinen Schutz", erklärte Trump. "Das Einzige, was eine Kugel aufhält, ist ein Körper." Trumps Aussagen zufolge hat Russland etwa 800.000 Soldaten verloren, während die Ukraine 600.000 bis 700.000 Kriegstote zu verzeichnen habe.

Die enorm hohen Opferzahlen in solchen Konflikten lassen sich in der Regel nicht unabhängig verifizieren. Weder Moskau noch Kiew haben bisher vertrauenswürdig erscheinende Zahlen zu ihren jeweiligen Verlusten bekanntgegeben. Vor gut einem Monat hatte die "New York Times" unter Berufung auf Militär- und Geheimdienstquellen der USA berichtet, bisher seien 57.000 ukrainische Soldaten gefallen. Die russischen Verluste wurden von der Nato zuletzt auf über 600.000 Tote und Verwundete beziffert. Woher Trump seine teils sehr viel höheren Zahlen hat, bleibt unklar. Einige Expert:innen vermuten, er könnte nicht zwischen Tote und Verwundeten unterschieden haben.

UKRAINE-CRISIS/VOVCHANSK
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US-Präsident sieht NATO-Partner in der Pflicht

Trump erneuerte auch seine Kritik an den NATO-Partnern in Bezug auf deren Einsatz im Ukraine-Krieg. Die USA würden finanziell unverhältnismäßig stark für den Konflikt in die Pflicht genommen. Der US-Präsident forderte eine größere Unterstützung durch die Europäische Union.

Der Republikaner wiederholte seine frühere Forderung, die NATO-Partnerländer sollten ihre Verteidigungsausgaben deutlich auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. "Es betrifft sie mehr als uns", so Trump. "Wir haben ja einen Ozean dazwischen, nicht wahr? Diese kleine Sache namens Ozean."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 22. Januar 2025 | 15:50
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