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Proteste im iran

Zwei weitere Demonstranten im Iran hingerichtet

  • Aktualisiert: 07.01.2023
  • 10:01 Uhr
Frauen protestieren gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei festgenommen wurde (Archivbild).
Frauen protestieren gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei festgenommen wurde (Archivbild). © Uncredited/AP/dpa

Mit Hinrichtungen von Demonstranten sorgte der Iran im Dezember 2022 für weltweites Entsetzen. Offiziellen Angaben zufolge wurden nun zwei weitere Todesurteile vollstreckt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran wurden zwei weitere Demonstranten hingerichtet.

  • Die beiden Männern sollen vor Gericht zugegeben haben, einen angeblich unbewaffneten Sicherheitsbeamten erstochen zu haben.

  • Im Dezember wurden im Zuge landesweiter Proteste zwei Demonstranten hingerichtet.

Im Iran sind zwei weitere Demonstranten hingerichtet worden. Die iranische Justizbehörde gab am Samstag bekannt, dass Mohammed-Mehdi K. und Sejed-Mohammed H. in den frühen Morgenstunden gehängt worden seien. Sie sollen während der systemkritischen Proteste im November für den Tod eines Sicherheitsbeamten verantwortlich gewesen sein, so die Justiz auf ihrem Webportal Mizan. Damit steigt die Zahl der hingerichteten Demonstranten im Zuge der mehr als dreimonatigen systemkritischen Proteste auf vier.

Nach Angaben der Justizbehörde hatten die beiden Männer vor Gericht zugegeben, bei Protesten in Karadsch, einem Vorort der Hauptstadt Teheran, einen angeblich unbewaffneten Sicherheitsbeamten mit einem Messer erstochen zu haben. Der Sicherheitsmann war Mitglied der berüchtigten paramilitärischen Basidsch-Einheit der Revolutionsgarden. Das Gnadengesuch der beiden Angeklagten wurde dem Mizan-Bericht zufolge vom obersten Gerichtshof abgelehnt und das Todesurteil bestätigt.

Zwei Demonstranten im Dezember hingerichtet

Im Zuge der landesweiten Proteste waren im Dezember bereits der Rap-Musiker Mohsen S. und Madschid-Resa R. wegen angeblichen Mordes und versuchten Mordes an zwei Basidsch-Mitgliedern hingerichtet worden. Die Hinrichtungen sorgten im In- und Ausland für Entsetzen. Die EU beschloss daraufhin auch wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen weitere Sanktionen gegen den Iran.

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Erster Demonstrant im Iran hingerichtet

Erster Demonstrant im Iran hingerichtet

Im Iran wurde das erste Todesurteil im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Staatsführung vollstreckt. Amnesty International fürchtet, dass viele weitere Hinrichtungen folgen könnten.

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Die Sanktionen haben laut Experten die bereits akute Wirtschaftskrise noch weiter verschärft. Die nationale Währung Rial hat nach den Protesten über 25 Prozent an Wert verloren. Angesichts der Entwicklungen im Land ist kein Ende der Finanzkrise in Sicht. Einige Beobachter befürchten gar einen Wirtschaftskollaps in dem ölreichen Land.

Mehr als 500 Tote bei Protesten im Iran

Nach jüngsten Schätzungen der in den USA ansässigen Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) sind bei den Protesten bereits mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 70 Minderjährige sowie knapp 70 Polizei- und Sicherheitskräfte. Mehr als 19 000 Demonstranten seien verhaftet worden.

Über die Zahl der zum Tode verurteilten Verhafteten gibt es widersprüchliche Informationen, da bei einigen das Todesurteil in Berufungsgerichten aufgehoben wurde. Die Rede ist von 20 Demonstranten, die auf der Todesliste der Justiz stehen sollen. Die iranische Führung hat diese und ähnliche Angaben bislang weder bestätigt noch dementiert.

Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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