Biografie zu Harrison Ford
Harrison Ford kommt am 13. Juli 1942 in Chicago als älterer von zwei Söhnen einer deutsch-irisch-weißrussischen Immigranten-Familie zur Welt. Seine Karriere als Indiana Jones scheint Harrison Ford frühzeitig vorbestimmt. Als Kind geht er in die Pfadfindergruppe "Boys Scouts of America" und erlangt dort den zweithöchsten Rang als "Life Scout". Weniger erfolgreich verläuft seine schulische Laufbahn. Zwar lernt er auf dem Ripon College in Wisconsin seine erste Frau Mary Louise Marquardt kennen. Doch drei Tage vor seinem College-Abschluss fliegt er aus der Lernanstalt. Daraufhin lässt Harrison Ford die Büffelei, er heiratet 1964 seine Mary und geht nach Kalifornien, um dort Schauspieler zu werden.
Bis auf ein paar Gastauftritte und diverse Nebenrollen hält Hollywood für den Nachwuchs-Mimen bis weit in die 1970er nicht viel bereit. Deshalb beginnt Harrison Ford, nebenbei als Tischler zu jobben. Als Handwerker arbeitet Harrison Ford so erfolgreich, dass seine Schauspielkarriere zeitweise fast in Vergessenheit gerät. Die Wende kommt erst 1977 mit dem Science-Fiction-Märchen Krieg der Sterne (1977; mit Alec Guinness und Carrie Fisher). Die Hauptrolle bekommt zwar Mark Hamill als Luke Skywalker. Der heimliche Star des Films ist allerdings Harrison Ford, der als kühner Weltraumschmuggler Han Solo zum Liebling der Fans mutiert. Somit sind Harrison Ford die Hauptrollen in den Fortsetzungen Das Imperium schlägt zurück (1980) und Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) sicher.
Die 70er-Jahre enden für Harrison Ford trotzdem etwas durchwachsen. Im Jahre 1979 durchlebt er die Scheidung von seiner ersten Frau Mary Marquardt, mit der er zusammen zwei Kinder hat. Im Jahre 1983 heiratet der Schauspieler ein zweites Mal – und zwar die Drehbuchautorin Melissa Mathison. Diese Ehe soll bis zum Jahre 2004 halten, das Paar bekommt ebenfalls zwei Kinder. Leider stirbt die Drehbuchautorin am 4. November 2015 im Alter von nur 65 Jahren an den Folgen ihrer Krebserkrankung in Los Angeles.
Harrison Ford mit Peitsche und Schlapphut als Indiana Jones
Dem Regisseur Steven Spielberg (Der Soldat James Ryan, Schindlers Liste) verdankt Harrison Ford schließlich seine zweite Kultrolle als Indiana Jones. Zum Zeitpunkt der Produktion lässt sich jedoch nicht erahnen, dass der Film Jäger des verlorenen Schatzes (1981; mit Karen Allen und John Rhys-Davies) so einschlagen würde: am Ende spielt der Blockbuster über das 21-fache seiner Produktionskosten wieder ein (18:390 Millionen US-Dollar), heimst unter anderem fünf Oscars ein und schafft mit Indiana Jones einen der größten Heldenfiguren des US-amerikanischen Kinos.
Dank seiner Rolle als Indiana Jones gilt Harrison Ford in Hollywood nun endgültig als Superstar. Der filmische Sci-Fi-Albtraum Blade Runner (1982; mit Rutger Hauer und Daryl Hannah) mit Harrison Ford in der Hauptrolle ist manchem Kinogänger zwar zunächst etwas zu düster, erreicht aber innerhalb kurzer Zeit Kultstatus bei den Filmfans. Mit dem damals dritten Star-Wars-Streifen Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) und dem zweiten Indy-Abenteuer Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) ist der charismatische Mime aus der Filmszene nicht mehr wegzudenken.
Der ewige Haudegen kann aber auch anders: in den 1980er Jahren spielt Harrison Ford einige ernsthaftere Filme wie den Krimi Der einzige Zeuge (1985; mit Kelly McGillis und Danny Glover), die Romanverfilmung Mosquito Coast (1986; mit Helen Mirren und River Phoenix), den Roman-Polański-Thriller Frantic (1988; mit Emmanuelle Seigner und Betty Buckley) sowie die Business-Komödie Die Waffen der Frauen (1988; mit Melanie Griffith und Sigourney Weaver). Im Jahre 1989 komplettiert dann Harrison Ford mit seinem dritten Auftritt als Indiana Jones endgültig sein eigenes Denkmal in Hollywood: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (mit Sean Connery als sein Vater) wird mit weltweit fast 500 Millionen eingespielter US-Dollars zum erfolgreichsten Film des Jahres. Harrison Ford ist damit der Schauspieler, der in den bis dato kommerziell erfolgreichsten Filmtrilogien (Star Wars und Indiana Jones) die Hauptrolle spielte.
Harrison Ford in den 1990ern – mal Jäger, meist Gejagter
Im neuen Jahrzehnt entdeckt Harrison Ford das Filmgenre Thriller endgültig für sich. So verkörpert er in den Polit-Thrillern Die Stunde der Patrioten (1992; mit Samuel L. Jackson und Sean Bean) und Das Kartell (1994; mit Willem Dafoe und Anne Archer) den aufrichtigen aber meist auf sich allein gestellten CIA-Agenten Jack Ryan.
Als Antiheld unschuldig in die Fänge des Justizsystems gerät er als fremdgehender Ehemann in dem Thriller Aus Mangel an Beweisen (1990; mit Bonnie Bedelia und Raúl Juliá) sowie als gejagter Arzt Dr. Richard Kimble in Auf der Flucht (1993; mit Tommy Lee Jones und Julianne Moore). In dem Politthriller Vertrauter Feind (1997) lässt sich Harrison Ford als gescheiterter Polizist von einem IRA-Terroristen (Brad Pitt) an der Nase herumführen. Und in Wolfgang Petersens Action-Thriller Air Force One (1997; mit Gary Oldman und Jürgen Prochnow) mimt Harrison Ford den US-amerikanischen Präsidenten James Marshall in bester Stirb-langsam-Manier.
Harrison Ford greift nochmals zu Peitsche und Laserpistole
Nach ein paar eher durchwachsenen Karrierejahren schlüpft Harrison Ford 2008 wieder in die beige Kluft samt Fedora-Hut von Indiana Jones in Steven Spielbergs Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Zusammen mit seinen Mitstreitern Karen Allen als ehemalige Geliebte Marion Williams, Shia LaBeouf als Indy-Sohn Henry "Mutt" Williams sowie 64 Jahren auf dem Buckel kämpft Harrison Ford alias Indiana Jones gegen die sowjetische Agentin Irina Spalko (Cate Blanchett) sowie ein paar Außerirdische. Der vierte Teil der Indiana-Jones-Saga wird zu einem riesigen Erfolg und spielt weltweit über 740 Millionen US-Dollar ein. Damit sind die vorangegangenen Flops von Harrison Ford längst vergessen. Und auch im wirklichen Leben hält das Schicksal einen Jungbrunnen für den erfahrenen Mimen bereit: die 22 Jahre jüngere Schauspielerin Calista Flockhart (TV-Serie Ally McBeal), mit der Harrison Ford bereits seit 2002 liiert ist, gibt ihm im Juni 2010 ihr Ja-Wort.
Im aktuellen Jahrzehnt landet Harrison Ford mit der Frühstücks-TV-Komödie Morning Glory (2010; mit Rachel McAdams und Diane Keaton), dem Sci-Fi-Western Cowboys & Aliens (2011; mit Daniel Craig und Olivia Wilde) oder dem Altherren-Abenteuer The Expendables 3 (2014; mit Sylvester Stallone und Jason Statham) abermals einige Kinohits. 2015 sieht man Harrison Ford zudem in einer tragenden Nebenrolle in dem hochgelobten Fantasy-Liebesfilm Für immer Adaline (mit Blake Lively und Michiel Huisman), in dem Kritiker Harrison Ford seine beste darstellerische Leistung seit Jahren bescheinigen.
Das eigentliche Film-Highlight der letzten Jahre mit Harrison Ford ist aber sein Comeback in Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015; mit John Boyega und Daisy Ridley). Im siebten Teil der Star-Wars-Saga trifft Harrison Ford alias Han Solo endlich wieder auf seine alten Mitstreiter Ex-Prinzessin Leia Organa (Carrie Fisher), Chewbacca (Peter Mayhew), R2-D2 (Kenny Baker) sowie C-3PO (Anthony Daniels). Und sogar der ehemalige Protagonist Luke Skywalker (Mark Hamill) bekommt in diesem Science-Fiction-Abenteuer seinen Auftritt. Selbst wenn die alten Gefährten in der jüngsten Fortsetzung von Star Wars eigentlich nur Nebenrollen bekleiden, so stellen sie dennoch das heimliche Highlight des neuen Weltraummärchens dar.
Seine bislang letzte Rolle spielt Harrison Ford 2017 neben Ryan Gosling in Blade Runner 2049, womit er in etlichen Ländern wieder einmal die Spitze der Kino-Charts erreicht. Und wie steht es um die Gerüchte rund um Indiana Jones 5? Nun, zum aktuellen Zeitpunkt soll Indy 5 tatsächlich im Sommer 2021 in die Kinos kommen – mit einem 79-jährigen Indiana Jones. Allerdings doktern die Macher schon seit Jahren erfolglos an einem brauchbaren Drehbuch herum, von daher ist selbst dieser ferne Termin mit Vorsicht zu genießen.