Erfolg für Tele-Chirurgie
Arzt operiert Krebspatient erstmals aus 11.000 Kilometern Entfernung
- Veröffentlicht: 20.06.2025
- 03:13 Uhr
- Rebecca Rudolph
Erstmals wurde ein Krebspatient in Afrika erfolgreich per Roboter aus der Ferne operiert – ein Meilenstein für die moderne Chirurgie und die globale Gesundheitsversorgung.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Chirurg in den USA führte aus rund 11.000 Kilometern Entfernung eine erfolgreiche Krebsoperation in Angola durch.
Die OP gilt als "medizinischer Meilenstein" und als Fortschritt für mehr Gesundheitsgerechtigkeit in unterversorgten Regionen.
Der 67-jährige Patient konnte das Krankenhaus bereits drei Tage nach dem Eingriff wieder verlassen.
Erstmals wurde in Afrika ein Krebspatient erfolgreich per Fernoperation mithilfe eines Roboters behandelt - gesteuert von einem Chirurgen, der sich rund 11.000 Kilometer entfernt in den USA befand. Wie der Leiter des CHDC-Krankenhauses in Angolas Hauptstadt Luanda, Carlos Alberto Masseca, erklärte, sei der Eingriff "gut verlaufen".
Durchgeführt wurde die Operation von Vipul Patel, einem Chirurgen des Global Robotics Institute am Adventhealth Celebration Hospital im US-Bundesstaat Florida. Die Gesundheitseinrichtung bezeichnete den Eingriff in einer Mitteilung als einen "medizinischen Meilenstein".
"Durchbruch für die Förderung der globalen Gesundheitsgerechtigkeit"
Der Eingriff habe weltweit neue Maßstäbe in der Chirurgie gesetzt - und das nicht nur im Hinblick auf die Technologie. Es handle sich zudem um einen "Durchbruch für die Förderung der globalen Gesundheitsgerechtigkeit", erklärte Chirurg Vipul Patel. Die erfolgreiche Operation sei "ein entscheidender Schritt hin zu einer hochwertigen chirurgischen Versorgung abgelegener, ländlicher und unterversorgter Gemeinden" und stelle somit einen bedeutenden humanitären Fortschritt dar.
Im Operationssaal in Luanda war ein interdisziplinäres Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Pflegekräften, Technikern und einem Mitglied aus Patels Team vor Ort im Einsatz. Damit war sichergestellt, dass auch bei einem möglichen Ausfall des Roboters eine angemessene Weiterbehandlung des Patienten gewährleistet gewesen wäre. Zu einem solchen Zwischenfall kam es jedoch nicht: Patel steuerte aus den USA eine komplexe Maschine mit Fußpedalen und Handbedienelementen, während sein Kopf in die Apparatur eingebettet war.
Bei der Operation wurde ein 67-jähriger Mann behandelt, bei dem drei Monate zuvor Prostatakrebs diagnostiziert worden war. Bereits drei Tage nach dem Eingriff konnte er das Krankenhaus wieder verlassen.
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