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Ukraine-Krieg

Französische Mirage-Jets in der Ukraine: Gegengewicht zu Putins Gleitbomben?

  • Veröffentlicht: 07.01.2025
  • 14:33 Uhr
  • Kira Born

Während Frankreich ankündigt, Mirage-Kampfjets an die Ukraine zu liefert, zweifeln Expert:innen an ihrer Wirksamkeit im Luftkampf gegen die russische Armee.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich plant, bis März 2025 Mirage 2000-5 Kampfjets an die Ukraine zu liefern.

  • Expert:innen zweifeln an der Effektivität der älteren französischen Jets im Vergleich zu moderneren russischen Modellen.

  • Die erste Lieferung von Mirage-Jets soll bis Ende Januar 2025 erfolgen, mit Spekulationen über bereits stattfindende Trainingsflüge in der Ukraine.

Bis März 2025 will die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron der Ukraine weitere Kampfflugzeuge des Typs Mirage 2000-5 liefern. Für die ukrainische Armee, die durch das Vorrücken der russischen Streitkräfte, besonders an den Frontabschnitten bei Kupjansk und im Raum Pokrowsk, unter Druck gerät, ist das neue Kriegsgerät essenziell.

Jedoch halten sich der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und Präsident Macron bislang bedeckt, wie viele Kampfjets insgesamt an die Ukraine geliefert werden sollen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Auch äußern Verteidigungsexpert:innen Zweifel, wie effektiv die zur Luftüberwachung und Verteidigung konzipierten Kampfjets der Ukraine im russischen Angriffskrieg weiterhelfen können.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Wie können die Mirage-Kampfjets eingesetzt werden?

Frankreich selbst verfügt über lediglich 40 Jets des Typus Mirage 2000-5. Hinzukommt, dass die Kampfjets in den 1980er entwickelt wurden und nun "in die Jahre gekommen sind" und ohnehin bis 2030 durch neuere modernere Jets des Modells Rafale ersetzen werden sollen, wie die dpa berichtet. Einer Kampfjetklasse ähnlich zum europäischen Eurofighter. Somit rangiert das französische Militär mit seinen Lieferungen nach Kiew sowieso überfälliges Kriegsgerät aus.

In der Ukraine sollen die französischen Jets ermöglichen, den Boden und Luftraum zu schützen, wie Präsident Macron dem Sender TF1 und France 2 im vergangenen Jahr sagte. Bei den Mirage-Jets handelt es sich um sogenannte Mehrzweckkampfflugzeuge. Sie können sowohl zur Aufklärung, zur Luftraumsicherung als auch für den Kampf eingesetzt werden.

Sie können für den Bodeneinsatz mit den französisch-britischen Marschflugkörpern des Typs Scalp/Storm Shadow bestückt werden. Diese werden bisher von umgebauten Suchoi 24 sowjetischer Bauart abgefeuert und haben eine Reichweite von etwa 290 Kilometern, so die dpa.

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Kritik an der Funktionalität von Macrons Jets für die Ukraine

Trotz der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten liegen die Modelle technisch zurück, so Verteidigungsexperte Kostiantyn Kryvolap. "Unsere Erkennungsgeschwindigkeit zum Beispiel gegenüber russischen Su-35 ist höher als die des französischen Kampfflugzeugs. Wenn das Radar nur bis zu 100 Kilometer weit reicht, sieht man das feindliche Flugzeug nicht. Die Su-35 kann auf 200 bis 250 Kilometer aufspüren. […] Selbst bei unseren MiG-29 ist die Radarsituation besser als bei den Mirages", so der Experte gegenüber "RBC-Ukraine".

Auch sei die Wartung problematisch, da Ersatzteile nicht in der Masse hergestellt wurden, sondern nach Bedarf und die Produktion der Mirage-Jets vor 16 Jahren eingestellt wurde, so Kryvolap. Sein Urteil: "Daher scheint das alles eher unpraktisch zu sein. Es ist alles außerhalb des Systems der ukrainischen Luftwaffe."

urn:newsml:dpa.com:20090101:240710-935-160156
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Mehrere Verbündete der Ukraine hatten dem Land F-16-Kampfjets versprochen, jetzt sollen die Flieger noch im Sommer eingesetzt werden.

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Die Verteidigungszeitschrift "Defense Express" hingegen hält die Radarortung des französischen Jets für seine Kerndisziplin: "Das [Ortungs-] System kann ein typisches Ziel in einer Reichweite von 130 Kilometern erkennen, gleichzeitig acht Ziele verfolgen und vier davon mit Feuer bekämpfen. Eine Besonderheit dieses Radars ist die hochwertige Erkennung von Zielen am Boden." Doch besteht Uneinigkeit zwischen den Verteidigungsexpert:innen, ob die Mirage besser für einen Einsatz zum Beschuss von Bodenzielen oder im tatsächlichen Luftkampf geeignet ist.

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Französische Kampfjets bereits im Einsatz in der Ukriane?

Die erste Charge der Mirage-Kampfjets soll bis Ende Januar in der Ukraine eintreffen. Das französische Fliegermagazin "Avions Legendaires" berichtet, dass bis zum 20. Januar voraussichtlich schon drei Maschinen in der Ukraine eintreffen werden und mutmaßlich sieben weitere Kampfjets des Typus Mirage folgen sollen. Es gebe sogar Spekulationen darüber, dass bereits einige Modelle zu "Trainingsflügen" bereits vor Ort sind, so das Luftfahrt-Magazin.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Frankfurter Rundschau: "Ende mit Putins Gleitbombenterror: Erste Mirage-Kampfjets erreichen Ukraine"
  • RBC-Ukraine: "Why Mirage 2000 aircraft isn't suitable for Ukraine: Expert lists several reasons"
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