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Millionen Menschen wären betroffen

Ifo-Chef will Elterngeld abschaffen

  • Veröffentlicht: 03.03.2025
  • 12:41 Uhr
  • Angela Kolbe
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, bei einer Pressekonferenz in Berlin.© Kay Nietfeld/dpa

Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, fordert die Abschaffung des Elterngelds als Sparmaßnahme bei den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen.

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Inhalt

Bereits am Wochenende trafen sich Union und SPD zu ersten Sondierungsgesprächen nach der Bundestagswahl. Geht es nach Clemens Fuest, Ökonom, Politikberater und Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, sollte bei den folgenden Koalitionsverhandlungen auch die Streichung des Elterngeldes beschlossen werden. "Das Elterngeld würde ich ganz abschaffen. Es ist ein klassischer Fall von nice-to-have, aber nicht prioritär", so Fuest gegenüber der "Welt am Sonntag". Wie er diesen Schluss begründet – mehr dazu im Clip.

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"Nicht prioritär": Ifo-Chef will Elterngeld abschaffen

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  • Ab 12

Wer bekommt Elterngeld und welchen Zweck erfüllt es?

Das Elterngeld dient als finanzielle Unterstützung für Eltern von Neugeborenen und Kleinkindern. Das Ziel: Müttern und Vätern soll es in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder ermöglicht werden, sie zu erziehen und zu betreuen, ohne finanzielle Einbußen befürchten zu müssen. Zwar dient es in erster Linie der Kompensation des Einkommenseinbruchs frischgebackener Eltern – dennoch können Mütter und Väter ohne vorheriges Einkommen die Unterstützung durch das Elterngeld in Anspruch nehmen.

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Über eine Million Mütter und Väter wären von Streichung betroffen

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts bezogen im Jahr 2021 rund 1,098 Mio. Personen in Deutschland Eltern­geld. Davon waren rund 748.000 Mütter und 350.000 Väter. Insgesamt wurden in der Elterngeldstatistik Leistungsbezüge für 768.746 im Jahr 2021 geborene Kinder erfasst, bei rund 46 Prozent davon mindestens ein Elterngeldbezug durch einen männlichen Leistungsbezieher. Laut Daten des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Statista stieg die Anzahl der Elterngeld-Bezieher:innen im Jahr 2023 auf rund 1,77 Millionen Menschen an.

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Einkommensgrenze gesenkt: So hoch fällt das Elterngeld aus

Für Geburten ab dem 1. April 2024 wurde dann jedoch die Einkommensgrenze für Paare und Alleinerziehende gleichermaßen auf 200.000 Euro abgesenkt. Zuvor waren Paare mit einem zu versteuerndem Jahreseinkommen bis 300.000 Euro und Alleinerziehende mit einem Einkommen bis 250.000 Euro berechtigt, Elterngeld zu beziehen.

Im Schnitt betrug die Höhe des Elterngelds im Jahr 2023 monatlich 939 Euro. Es berechnet sich im Normalfall aus 65 Prozent des Netto-Einkommens, das man vor der Geburt bekam. Aufgrund der Gehaltsunterschiede erhielten Männer im Schnitt 1.315 Euro und Frauen 806 Euro.

  • Verwendete Quellen:
  • t-online: "Ifo-Chef Fuest will Elterngeld drastisch kürzen oder abschaffen"
  • Statistisches Bundesamt: "Elterngeld: Für im Jahr 2021 geborene Kinder haben in Deutsch­land insgesamt rund 1,098 Mio. Personen Eltern­geld bezogen"
  • Statista: "Elterngeld"
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