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Krisenplan aktiviert

Island: Über 130 Erdbeben unter Vulkan Bardarbunga registriert - Steht ein Ausbruch bevor?

  • Veröffentlicht: 15.01.2025
  • 16:29 Uhr
  • Stefan Kendzia
Blick auf das Areal des Bardabunga-Vulkans auf Island.
Blick auf das Areal des Bardabunga-Vulkans auf Island.© Adobe

Zu Beginn der Woche soll sich im Vulkan Badarbunga auf Island eine Erdbebenserie ereignet haben. Insgesamt sollen 130 Erdstöße registriert worden sein, mit Magnituden von bis zu 5,1.

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Der Zentralvulkan Bardarbunga ist der zweithöchste Berg auf Island mit einer Höhe von 2.009 Metern. Jetzt ereignete sich dort ein Erdbebenschwarm, der durchaus beachtenswert ist: Die stärkste Magnitude der rund 130 Beben soll über 5 betragen haben. Ein Wert, ab dem man mit Schäden rechnen muss, wie im "Bundesverband Geothermie" verzeichnet.

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Stärkste Erschütterung seit dem letzten Bardarbunga-Ausbruch 2014

Der Erdbebenschwarm, der sich am Dienstag (14. Januar) auf Island ereignete, war heftig und dauerte rund drei Stunden. Um 9 Uhr am Vormittag beruhigte sich die Erde am Bardarbunga wieder.

Ob dieser Zustand anhält oder lediglich eine Pause markiert, ist derzeit nicht klar. Fest steht, die aktuelle Bebenserie war die stärkste Erschütterung seit dem letzten Bardarbunga-Ausbruch im Jahr 2014. Bei diesem Ausbruch trat sogar Magma durch einen unterirdischen Gang an die Oberfläche.

Seit 2015 sammelt sich dort erneut Magma und man stellt fest, dass sich der Vulkan wohl ausdehne. "Allein im Jahr 2024 hatte es vier Beben der Stärke M5 gegeben", wie "Iceland Review" berichtet.

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Gefahr eines Ausbruchs wird sehr ernst genommen

Der Bardarbunga ist auf Island ein ganz besonderer Vulkan. Denn er ist nicht nur überdurchschnittlich groß, sondern auch zum größten Teil von einer Eisschicht bedeckt, die rund 800 Meter dick sein soll. Dass die Gefahr eines Ausbruchs sehr ernst genommen wird, zeigt, dass in den nächsten Tagen im Nordosten der Insel eine Leitstelle für Einsatzkräfte eröffnet werden soll.

Selbst ein Krisenplan soll bereits aktiviert worden sein. Denn trotz Nachlassens der Aktivität sehe Geophysiker Freysteinn Sigmundsson keinen Grund zum Aufatmen. Nach wie vor steige der Druck im Vulkan und dort, wo er steht, soll nach Berechnungen von Geophysiker Magnus Tumi Guðmundsson die stärkste Landhebung stattfinden, die man in Island je erlebt habe.

Auch ein kleiner Ausbruch hätte große Auswirkungen

"Wir erwarten, dass auch weiterhin Magma an die Wurzeln dieses Vulkans strömt. Deshalb muss man vorsichtig sein." Man befürchte, dass sich unter dem Bardarbunga eventuell die größte Magmaproduktion in ganz Island befinden könnte. Schon ein überschaubar kleiner Ausbruch unter seinem Gletscher könnte schon schwerwiegende Auswirkungen haben.

Die aktuelle Lage beeinflusst selbst den Flugverkehr: Laut "CBS News" habe man den Farbcode für die Luftfahrt über dem Gebiet vorsorglich von Grün auf Gelb geändert.

Island beherbergt 33 aktive Vulkansysteme, mehr als jedes andere europäische Land.

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  • Verwendete Quellen:
  • Iceland Review: "Bárðarbunga: Stärkster Bebenschwarm seit Ausbruch von 2014"
  • Bundesverband Geothermie: "Richterskala"
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