Vorwürfe noch vor Amtsantritt
Trumps künftiger US-Außenminister Marco Rubio wirft China Betrug vor
- Veröffentlicht: 15.01.2025
- 17:15 Uhr
- Stefan Kendzia
Im Amt ist Marco Rubio, Trumps Kandidat für den Posten des US-Außenministers, noch nicht. Aber schon jetzt lässt er keine Zweifel daran, was er von der Supermacht China hält. Er schießt scharf gegen das Reich der Mitte.
Marco Rubio scheint sich den zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump als Vorbild genommen zu haben. Noch bevor er das Amt als oberster Diplomat der Vereinigten Staaten antritt, zeigt er sich alles andere als konfliktvermeidend. China wirft er recht harsch vor, sich den Status als Supermacht erschlichen zu haben. Eine Aussage, die das angespannte Verhältnis zwischen der Volksrepublik, Rubio selbst und den USA sicher nicht positiv beeinflussen wird.
Status als Supermacht wurde erschlichen
Marco Rubio, derzeit noch Senator für Florida und einst erbitterter Gegner seines zukünftigen Chefs Donald Trump, könnte für Sprengstoff zwischen den USA und China sorgen. Dem Land unter der Führung von Xi Jinping wirft er nämlich wenig charmant vor, nur eine Supermacht zu sein, weil sich das Land diesen Status erschlichen habe, wie NTV schreibt.
"Wir haben die Kommunistische Partei Chinas in dieser Weltordnung willkommen geheißen. Und sie haben alle Vorteile dieser Ordnung ausgenutzt. Aber sie haben alle Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten ignoriert", so die Worte Rubios, die er bei seiner Anhörung im Senat sagen werde. Und das war noch nicht alles: "Stattdessen haben sie [China] gelogen, betrogen, gehackt und gestohlen, um sich auf unsere Kosten den Status einer globalen Supermacht zu sichern."
Nicht die erste Spitze Rubios gegen China
Mit dieser Aussage frischt Rubio sein schwieriges Verhältnis zu China erneut auf. 2020 unterstützte er einen Gesetzesentwurf gegen das riesige Land: Die Einfuhr von Waren aus China sollten verhindert werden, sofern sie unter Zwangsarbeit entstanden waren.
Peking fackelte nicht lange und setzte ihn dafür und auch für seine Positionierung im Streit um die Demokratiebewegung in Hongkong auf eine Sanktionsliste. "Die kommunistische Partei Chinas ist eine noch größere Herausforderung für die USA als es die Sowjetunion war", sagte Rubio 2022 im Senat. China sei "wirtschaftlicher Rivale, technologischer Rivale, geopolitischer Rivale", so ein Zitat der "Tagesschau".
Außenpolitik nach "America-First"-Manier
Generell wird vermutet, Rubio werde eine Außenpolitik verfolgen, die sich ausschließlich - ganz nach dem Motto "America First" - daran orientiert, ob Entscheidungen die USA sicherer, stärker und wohlhabender machen oder nicht. "Während Amerika die 'globale Ordnung' viel zu oft über seine nationalen Kerninteressen stellte, verhielten sich andere Nationen weiterhin so, wie sie es immer getan haben und immer tun werden, nämlich so, wie sie es für das Beste in ihrem eigenen Interesse hielten", wie "Fortune" aus veröffentlichten Redeauszügen zur Anhörung im Senat zitiert.
- Verwendete Quellen:
- NTV: "Trump-Kandidat Rubio schießt scharf gegen China"
- Tagesschau: "Vom Trump-Gegner zum Verbündeten"