Einzelhandel
Ladenschlussgesetz: Media-Markt-Saturn-Chef plädiert für Sonntagsöffnung
- Veröffentlicht: 17.01.2024
- 10:34 Uhr
- Clarissa Yigit
Die Sonntagsruhe ist gerade für die Beschäftigten im Einzelhandel ein wichtiger Tag zur Erholung. Nun bringt der Chef der Elektronikwarenkette Media-Markt-Saturn eine reguläre Sonntagsöffnung ins Gespräch.
Mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und weniger Stunden: Das sind meist Kernforderungen der Gewerkschaften für ihre Mitglieder. Im Einzelhandel ist zudem insbesondere der arbeitsfreie Sonntag für die Beschäftigten ein wichtiger Tag zur Erholung. Sogar im Grundgesetz, Artikel 140, ist dieser mit den Worten geregelt: "Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt."
Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.
Grundgesetz, Artikel 140
Im krassen Gegensatz hierzu steht allerdings die Forderung des Chefs der Elektronikhandelskette Media-Markt-Saturn, Karsten Wildberger. Diese hatte sich nun für reguläre Sonntagsöffnungen im Einzelhandel in Deutschland ausgesprochen.
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Öffnet der Einzelhandel bald sonntags seine Pforten?
In Deutschland sind die gesetzlichen Regelungen zur Sonntagsöffnung im Ladenschlussgesetz verankert. Diese variieren je nach Bundesland, erklärt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
"Ich würde mir in dieser Hinsicht mehr Freiheiten wünschen. Aber wir sollten das einfach mal ausprobieren und den Vorschlag nicht direkt wieder zerreden", sagte Wildberger am Mittwoch (17. Januar) nun den Zeitungen der Funke Mediengruppe und betont, dass es sicherlich auch Kund:innen geben würde, die "sehr gerne sonntags einkaufen gehen".
Dabei müssten nicht alle Läden der gut 400 Media-Markt-Saturn-Filialen sonntags geöffnet haben, erklärt Wildberger weiter. Vielmehr müsse man sich anschauen, wo Konsument:innen dieses Angebot auch annähmen.
Hierzu ergänzt der "Spiegel", dass Sonntagsöffnungen nicht komplett ausgeschlossen sind. So hätten bereits viele Bundesländer Ausnahmen normiert, was für das Bundesverfassungsgericht in Ordnung sei, solange ein ausreichender Sachgrund vorliege.
Zudem werde der stationäre Handel der zentrale Anker für die Zentren bleiben, so Wildberger, der auch Vorstandschef des Mutterkonzerns Ceconomy ist, und blickt auf ein mögliches Aus der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Außerdem mache er sich auch Gedanken zum weiteren Angebot, "also etwa der gastronomischen Vielfalt".
Um alte Elektrogeräte mit schlechter Energiebilanz auszutauschen, spreche sich Wildberger zudem dafür aus, dass auch die Politik Angebote schaffen müsse, Verbraucher:innen zu diesem Schritt zu motivieren, schreibt die dpa.
So könne er einer Abwrackprämie eine Menge abgewinnen. Zudem wäre dies – mit Blick auf die Nachhaltigkeit und das Vorhaben, Klimaziele zu erreichen – ein guter Schritt, Energie zu sparen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Bundesministerium der Justiz: "Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 140"