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Zu Besuch in Washington

Merz im US-TV: Wir haben "eine Art importierten Antisemitismus"

  • Veröffentlicht: 06.06.2025
  • 04:33 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Friedrich Merz ist gerade in den USA.
Friedrich Merz ist gerade in den USA.© Michael Kappeler/dpa

In einem Interview mit dem US-Sender Fox News nennt Friedrich Merz Migration als eine Ursache für Antisemitismus in Deutschland.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Merz erklärte im Interview mit Fox News, man tue alles, um Antisemitismus zu bekämpfen.

  • Allerdings habe Deutschland "eine Art importierten Antisemitismus mit dieser großen Zahl von Migranten".

  • Der Begriff "importierter Antisemitismus" wurde von der Jury der Aktion "Unwort des Jahres" kritisch bewertet und 2024 als persönliches Unwort benannt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Migration als einen zentralen Faktor für Antisemitismus in Deutschland bezeichnet. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News antwortete er auf die Frage, was Deutschland gegen Antisemitismus unternehme, man tue "alles, was man könne, um die Zahl antisemitischer Vorfälle zu reduzieren".

Weiter sagte Merz: "Wir verfolgen diejenigen, die gegen das Gesetz verstoßen, und offen gesagt, haben wir eine Art importierten Antisemitismus mit dieser großen Zahl von Migranten", die seit 2015 nach Deutschland gekommen seien.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Die Formulierung "importierter Antisemitismus" sorgte bereits vor einigen Monaten für Kritik und wurde im Rahmen der Aktion Unwort des Jahres von der unabhängigen Jury zum persönlichen Unwort des Jahres 2024 gekürt.

Der Begriff suggeriere, dass Antisemitismus vor allem durch Migration nach Deutschland gekommen sei, hieß es zur Begründung. Er werde insbesondere in rechten Kreisen verwendet, um "Musliminnen und Muslime sowie Menschen mit Migrationsbiografie auszugrenzen und vom eigenen Antisemitismus abzulenken", so die Jury, der unter anderem die Publizistin Saba-Nur Cheema und Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, angehörten.

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Antisemitische Vorfälle nahmen in Deutschland 2024 stark zu

Gleichzeitig zeigen aktuelle Zahlen einen drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Laut dem Jahresbericht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) wurden im Jahr 2024 insgesamt 8.627 antisemitische Vorfälle registriert – ein Plus von 77 Prozent im Vergleich zu 2023.

Davon wurden 5.857 Fälle als "israelbezogener Antisemitismus" eingestuft. Dabei handelt es sich etwa um Situationen, in denen Jüdinnen und Juden für Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden, Israel dämonisiert oder dessen Existenzrecht infrage gestellt wird. Zudem weist der Bericht 544 Fälle mit rechtsextremem Hintergrund aus - so viele wie nie zuvor seit Beginn der bundesweiten Erhebung im Jahr 2020.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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