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Hitzige Diskussion

Migrationsdebatte bei Lanz: Frauke Petry hält SPD-Mann Asyl-Standpauke

  • Veröffentlicht: 28.03.2025
  • 11:47 Uhr
  • Benedict Hottner

Bei Markus Lanz wurde erneut hitzig über Migration und Asylpolitik diskutiert. Besonders eine Teilnehmerin sorgte für Aufsehen: Ex-AfD-Chefin Frauke Petry. Sie attackierte einen SPD-Politiker scharf – und hielt ihm eine Standpauke, die es in sich hatte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Markus Lanz wird zum Thema Migration diskutiert.

  • Mit dabei sind unter anderem Frauke Petry und der SPD-Politiker Andreas Bovenschulte.

  • Diese liefern sich im Laufe der Talkshow ein hitziges Wortgefecht.

In der jüngsten Ausgabe von "Markus Lanz" kam es erneut zu einer hitzigen Debatte über Migration und Asylpolitik. Mit dabei: FAZ-Redakteur Justus Bender, Migrationsforscher Gerald Knaus, Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) – und Ex-AfD-Chefin Frauke Petry, die vor allem am SPD-Politiker kein gutes Haar ließ.

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"Der Staat ist gnadenlos – aber nicht bei Abschiebungen"

FAZ-Journalist Justus Bender schilderte ein "massives Gerechtigkeitsproblem" in der Verwaltung. Während der Staat bei Bußgeldern rigoros durchgreife, funktioniere das Abschiebesystem nur unzureichend. "Wenn man 40 Euro Schulden bei der Bußgeldstelle hat, verfolgen sie einen bis ans Ende der Welt. Man hat keine Chance", so Bender. Bei ausreisepflichtigen Migranten hingegen gebe es viele Schlupflöcher. "Wenn einer am Ende abgeschoben wird, dann muss er an irgendeiner Stelle des Systems einen Fehler gemacht haben."

Migrationsforscher Gerald Knaus unterlegte die Diskussion mit Zahlen: Laut ihm scheitern Abschiebungen häufig daran, dass sie innerhalb der EU stattfinden – und oft wenig bewirken. "Deutschland hat 52.000 Dublin-Überstellungen durchgeführt – aber gleichzeitig kamen 56.000 Migranten aus anderen EU-Staaten zurück." Die meisten Abschiebungen erfolgten in andere EU-Länder und seien daher sinnlos, so der Migrationsforscher weiter.

Fassungslos zeigt sich Knaus, als es um die Drittstaatenlösung geht: "20 EU-Länder wollen das auch, und ich höre, dass die SPD immer noch dagegen ist!" Er warnt: Sollten SPD und Union keine tragfähige Lösung in der Migrationspolitik präsentieren, werde die AfD weiter an Stärke gewinnen.

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Petry kritisiert SPD für ihre Migrationspolitik

Bremens Bürgermeister Bovenschulte (SPD) verwies darauf, dass eine härtere Migrationspolitik nicht automatisch die AfD kleinhalte. Bremen fahre keinen harten Kurs und habe dennoch vergleichsweise niedrige AfD-Werte. Zudem sei Migration nicht allein entscheidend für Wahlerfolge: "Die SPD hat die Bundestagswahl verloren, weil sie zugelassen hat, dass ihr das Thema Migration aufgedrückt wurde, anstatt über soziale Themen wie den Mindestlohn zu sprechen."

Das brachte Frauke Petry in Rage. Sie widersprach vehement: "Die Wähler sind sehr klar bei den Themen, bei denen sie eklatante Probleme sehen. Migration steht in allen Umfragen neben der Wirtschaft an erster oder zweiter Stelle."

An einer Stelle platzte ihr endgültig der Kragen: "Der normale Bürger glaubt Ihnen kein Wort mehr, das Politikervertrauen ist im Keller! Wer nach Deutschland kommt, verlässt das Land nicht mehr." Die logische Konsequenz müsse sein, dass Schutzsuchende ihren Asylantrag stellen können, ohne die deutsche Grenze zu überschreiten. Doch genau hier blockiere die SPD, Deutschland sei "der Bremsklotz in ganz Europa".

Dabei sei es nicht etwa die angebliche Komplexität des Systems, die echte Lösungen verhindere – sondern vielmehr der fehlende politische Wille. Sollte der Staat wirklich nicht in der Lage sein, eine Lösung zu finden, müsse er dies zumindest eingestehen. "Das wäre die erste Tat für einen Politiker, der glaubwürdig sein will: zu sagen, 'Wir kriegen es nicht hin' – dann kann jemand anders versuchen, es zu lösen."

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