Sozialarbeiterin kritisiert
"Prostitution ist Gewalt an Frauen": Debatte um Sexkauf-Verbot in Deutschland reißt nicht ab
- Veröffentlicht: 02.01.2024
- 14:09 Uhr
- Emre Bölükbasi
Die hitzige Debatte um ein Sexkauf-Verbot in Deutschland sorgt weiter für Gesprächsstoff. Von einem Verein gegen Zwangsprostitution kommt jetzt eine klare Stellungnahme - und eine scharfe Kritik an Prostitution.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Thema erhitzt derzeit wieder die Gemüter: Sexkauf-Verbot.
Eine Sozialarbeiterin eines Vereins spricht sich klar gegen Prostitution aus.
Ihr Vorschlag: Deutschland müsse auf das sogenannte Nordische Modell umsteigen.
Sexkauf-Verbot - ja oder nein? Erst jüngst hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sich klar gegen ein derartiges Verbot ausgesprochen. "Ich glaube, das Wichtigste ist, dass jedwede Ausübung von Zwang gegen die Frau sozusagen unterbunden werden muss, auch mit Mitteln des Strafrechts", sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nun schaltete sich der Verein Esther Ministries, der sich gegen Zwangsprostitution einsetzt, ebenfalls in die Debatte ein.
"Prostitution ist kein Job, das ist Gewalt an Frauen", sagte die Sozialarbeiterin Veronika Schürle von dem Verein gegenüber der "Tagesschau". Abtreibungen seien gang und gäbe. "Sie werden von selbsternannten 'Hebammen' durchgeführt. Es ist erbärmlich, was hier passiert", so Schürle. Ihr Vorschlag: ein Sexkauf-Verbot nach dem Nordischen Vorbild.
Dieses stammt aus dem skandinavischen Land Schweden und wurde dort im Jahr 1999 eingeführt. Es handelt sich dabei um eine "asymmetrische Kriminalisierung". Um gegen Ausbeutung vorzugehen, werden Freier dort für den Sexkauf bestraft. Sexarbeiterinnen und Prostituierte hingegen werden nicht bestraft.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Tagesschau: "Deutschland ist das Bordell Europas"