Festnahme
"Reichsbürger" bedroht bei Düsseldorf Polizei mit Messer – und löst SEK-Einsatz aus
- Veröffentlicht: 01.05.2024
- 08:25 Uhr
- Lisa Apfel
In Velbert bei Düsseldorf ist ein Routine-Einsatz der Polizei eskaliert: Die Beamten wurden von einem selbsternannten "Reichsbürger" mit einem Messer bedroht, das SEK musste anrücken.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Mann hat bei Düsseldorf Polizisten mit einem Messer bedroht und damit einen SEK-Einsatz ausgelöst.
Als Beamte ursprünglich wegen Sachbeschädigung zu dem 30-Jährigen anrückten, deklarierte der, dass er die Polizei hasse und "Reichsbürger" sei.
Nachdem er sich in seiner Wohnung einschloss, wurde das SEK zur Unterstützung gerufen. Der Mann wurde festgenommen.
Erst diese Woche beherrschte eine mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe durch den Verfahrens-Auftakt gegen sie die Schlagzeilen.
Nun hat ein selbst ernannter "Reichsbürger" in Velbert bei Düsseldorf Polizisten mit einem Messer bedroht und damit einen SEK-Einsatz ausgelöst. Die Spezialkräfte überwältigten den alkoholisierten 30-Jährigen und nahmen ihn fest, wie die Polizei in der Nacht zu Mittwoch (1. Mai) mitteilte. Dabei wurde er leicht verletzt. Nach einer Behandlung in einem Krankenhaus wurde er auf Anordnung des Ordnungsamtes in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
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SEK musste Tür sprengen
Zunächst war die Polizei am späten Dienstagabend (30. April) wegen einer Sachbeschädigung zu einem Mehrfamilienhaus gerufen worden. Der Mann hatte eine Tür beschädigt. Als die Beamten dort eintrafen, bedrohte sie der 30-Jährige laut Polizeiangaben mit einem Messer. Zudem habe er gerufen, dass er die Polizei hasse und "Reichsbürger" sei. In der sogenannten "Reichsbürger"-Szene herrscht die Ansicht vor, dass das 1871 mit einem Kaiser als Oberhaupt gegründete Deutsche Reich heute noch bestehe. Demnach seien alle staatlichen Institutionen daher als illegitim abzulehnen.
Weil der Mann sich in seiner Wohnung einschloss, wurden die Spezialkräfte zur Unterstützung hinzugerufen. Das SEK sprengte die Tür und überwältigte ihn. In der Wohnung fanden die Beamten mehrere Hieb- und Stichwaffen. Darunter waren auch mehrere verbotene Messer und ein Beil. Die Waffen wurden sichergestellt.
Reichsbürger-Prozess sorgt derweil für Aufsehen
Am Montag (29. April) hatte in Stuttgart das erste Verfahren gegen eine Gruppe mutmaßlicher Verschwörer um Heinrich XIII. Prinz Reuß begonnen, die einen gewaltsamen Sturz der Bundesregierung geplant haben sollen. Es ist der erste von drei Mammutprozessen, bei denen nach und nach Angehörige der Gruppe vor den Richter kommen - ihr Fall war nach einer großangelegten Anti-Terror-Razzia in mehreren Bundesländern und im Ausland im Dezember 2022 bekannt geworden. Es handelt es sich um einen der größten Terror-Prozesse in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa