Ukraine-Krieg
Trotz Sanktionen: Russland baut Oreschnik-Rakete mit westlichem Know-how
- Veröffentlicht: 27.12.2024
- 15:41 Uhr
- Max Strumberger
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat der Westen strenge Sanktionen gegen Russland verhängt. Dennoch baut Moskau weiterhin mit westlicher Unterstützung Waffen wie die Oreschnik-Rakete - höchstwahrscheinlich auch mit Material aus Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
Die Oreschnik-Rakete gilt als Symbol russischer Militärmacht.
Dennoch kann Moskau sein Prestigeobjekt nur mit Unterstützung aus dem Ausland fertigen.
Überraschenderweise auch mit westlicher Technologie - trotz Sanktionen.
Trotz der strengen Sanktionen des Westens gegen Russland findet sich in russischen Waffen weiterhin Technologie aus westlicher Produktion. Besonders auffällig ist dies bei der Oreschnik-Rakete, die in der russischen Propaganda als Symbol militärischer Stärke hervorgehoben wird. Diese Rakete enthält Komponenten, die ursprünglich aus westlichen Ländern stammen, wie die "Financial Times" berichtet.
Russland sucht Fachkräfte aus Deutschland und Japan
Die Abhängigkeit Russlands von westlicher Technologie zeigt sich besonders in der Produktion der Oreschnik-Rakete. Zwei führende russische Waffenentwicklungsinstitute, die von ukrainischen Geheimdiensten als Entwickler dieser Rakete identifiziert wurden, suchen aktiv nach Arbeitskräften mit Kenntnissen in Metallbearbeitungssystemen aus Deutschland und Japan.
Diese Stellenanzeigen verdeutlichen, wie sehr die russische Rüstungsindustrie auf ausländische Technologien angewiesen ist, die eigentlich unter westliche Sanktionen fallen.
Ein besonders kritischer Bereich, in dem Russland auf westliche Technologie angewiesen ist, betrifft die Computer Numerical Control (CNC). Diese Technologie ist entscheidend für die Produktion der Oreschnik-Rakete, da sie es ermöglicht, Materialien mit hoher Präzision und Geschwindigkeit zu formen.
Oreschnik-Rakete erstmals im November im Kampf eingesetzt
Die Oreschnik-Rakete war am 21. November erstmals gegen die ukrainische Stadt Dnipro zum Einsatz gekommen. Sie kann Geschwindigkeiten von bis zu 12.300 km/h erreichen mit einer Reichweite von rund 5.500 Kilometern. Dadurch ist sie besonders schwer abzufangen und stellt eine Herausforderung für bestehende Abwehrsysteme dar.
Die Rakete ist in der Lage, bis zu sechs MIRV-Gefechtsköpfe (Multiple Independently targetable Reentry Vehicles) zu tragen. Diese Gefechtsköpfe können auf individuellen ballistischen Flugbahnen ihre jeweiligen Ziele ansteuern, was die Abwehr zusätzlich erschwert und die Effektivität der Rakete erhöht.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa