Zur Krisenbewältigung
Verliert Deutschland bald einen Feiertag? Wirtschaftsweise mit kontroverser Idee
- Veröffentlicht: 12.03.2025
- 22:26 Uhr
- Max Strumberger
Verliert Deutschland bald einen Feiertag? Ja, wenn es nach Monika Schnitzer, der Vorsitzenden des Sachverständigenrates, geht. Damit könnten zusätzliche Mittel zur Bewältigung von dringenden Ausgaben generiert werden. Ein deutsches Nachbarland hat diesen Schritt bereits beschlossen.
Monika Schnitzer, die Vorsitzende des Sachverständigenrates, hat eine kontroverse Idee zur Finanzierung von Krisenkosten vorgeschlagen: die Abschaffung eines Feiertages in Deutschland. In einem Interview mit dem "Spiegel" erklärte sie, dass die Streichung eines Feiertages ein starkes Symbol für die Bereitschaft zur Bewältigung finanzieller Herausforderungen wäre. Sie verwies auf Dänemark, wo der "Store bededag" ab 2024 als regulärer Arbeitstag genutzt wird, um die Verteidigungsausgaben zu finanzieren. Diese Maßnahme könnte auch in Deutschland als Vorbild dienen, um zusätzliche Mittel für dringende Ausgaben zu generieren.
Unklar, welcher Feiertag wegfallen soll
Die Wirtschaftsweise Schnitzer sieht die geplante Staatsverschuldung durch CDU/CSU und SPD als notwendig an, um auf die drohende geopolitische Lage zu reagieren. Sie betont, dass entschlossenes Handeln erforderlich sei, um die Herausforderungen zu meistern, die sich aus der aktuellen internationalen Situation ergeben. "Mulmig wird mir nicht wegen Schulden, sondern wegen der Bilder aus den USA", erklärte sie und unterstrich damit die Dringlichkeit, mit der die deutsche Politik auf globale Entwicklungen reagieren muss.
Das von Union und SPD geplante Finanzpaket bewertet Schnitzer als ein "sehr positives Signal". Sie sieht darin eine klare Botschaft, dass Deutschland bereit ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um seine wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Die geplante Staatsverschuldung wird von ihr als ein Mittel angesehen, um die finanziellen Mittel bereitzustellen, die für die Bewältigung der geopolitischen Herausforderungen erforderlich sind. Welcher Feiertag genau wegfallen könnte, geht aus Schnitzlers Interview nicht hervor.
Diese Feiertage gibt es in Deutschland
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Feiertagen, die je nach Bundesland unterschiedlich sind. Während einige Feiertage bundesweit gelten, gibt es auch regionale Unterschiede, die auf historische, kulturelle oder religiöse Traditionen zurückzuführen sind. Zu den bundesweit geltenden Feiertagen gehören Neujahr (1. Januar), der Tag der Arbeit (1. Mai), der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) und Weihnachten (25. und 26. Dezember). Diese Feiertage sind in allen Bundesländern arbeitsfrei und werden landesweit gefeiert. Darüber hinaus gibt es Feiertage, die nur in bestimmten Bundesländern gelten.
Ein Beispiel ist der Reformationstag (31. Oktober), der in Bundesländern wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gefeiert wird. In Bayern und Baden-Württemberg hingegen wird Fronleichnam als Feiertag begangen, während er in anderen Bundesländern ein normaler Arbeitstag ist.
Ein weiterer Unterschied besteht bei kirchlichen Feiertagen. In überwiegend katholischen Bundesländern wie Bayern und Saarland wird Allerheiligen (1. November) als Feiertag begangen, während in anderen Bundesländern gearbeitet wird. Ähnlich verhält es sich mit Mariä Himmelfahrt (15. August), das in Bayern und im Saarland gefeiert wird.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa