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Schleswig-Holstein

Nach Verwechslung mit Kobra: Nur diese Giftschlange kommt im Norden Deutschlands vor

  • Aktualisiert: 13.05.2024
  • 16:51 Uhr
  • Clarissa Yigit
In Schleswig-Holstein verwechselte ein Mann eine Kobra mit einer Ringelnatter und tötete diese aus Angst. (Foto: Symbolbild)
In Schleswig-Holstein verwechselte ein Mann eine Kobra mit einer Ringelnatter und tötete diese aus Angst. (Foto: Symbolbild)© Holger W. Spieker / Adobe Stock

In Schleswig-Holstein wurde eine Ringelnatter mit einer Kobra verwechselt. Dabei gibt es in dem Land lediglich eine Giftschlange.

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Inhalt

  • Drei Schlangenarten sind in Schleswig-Holstein beheimatet
  • Die Ringelnatter
  • Die Schlingnatter
  • Die giftige Kreuzotter

Im schleswig-holsteinischen Großbarkau (Landkreis Plön) hatte ein Landbesitzer eine vermeintlich gefährliche Kobra entdeckt und diese aus Angst getötet. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass es sich bei dem Reptil um eine ungefährliche Ringelnatter - die unter Schutz in Schleswig-Holstein steht - gehandelt habe, berichtet der NDR.

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Drei Schlangenarten sind in Schleswig-Holstein beheimatet

Vor allem in den Monaten April und Mai würden schon mal eher Schlangen zu sehen sein, da die Paarungszeit läuft und die Schlangen wieder Sonne tanken müssten. Daher sollten Menschen, die auf ein solches Reptil stoßen, sich "erst mal über die tolle Naturbeobachtung freuen, denn die Schlangen sind selten. Einfach Abstand halten, den Moment genießen und weiter beobachten", erklärt Jörn Krütgen vom Landesamt für Umwelt.

"In Schleswig-Holstein sind drei Schlangenarten heimisch: Die ungefährlichen Ringel- und Schlingnattern sowie die giftige Kreuzotter", erklärt Krütgen weiter und ergänzt, dass alle unter Schutz stehen und in ihrem Bestand gefährdet seien.

Die Ringelnatter

Am häufigsten kommt in Schleswig-Holstein die ungefährlich und nicht giftige Östliche Ringelnatter vor - die größte heimische Schlangenart. Ihre Haut ist silbergrau bis dunkelgrau. "Sie ist meist zwischen 80 und 120 Zentimeter lang und dadurch gut erkennbar", beschreibt der Schlangenfachmann das Tier. "Die zwei hellen Halbmonde im Nacken machen sie praktisch unverwechselbar."

Wie der BUND beschreibt, können allerdings die Farben der Schlange zwischen rot-bräunlich und olivgrün variieren. Schwarze und bläuliche Ringelnattern kommen zudem in Höhenlagen vor. Der Bauch ist weißgrau bis gelblich und gefleckt.

Ab und an taucht die Ringelnatter zwar in Gärten in Schleswig-Holstein auf, ist aber überwiegend im östlichen Hügelland (zum Beispiel am Honigsee bei Großbarkau) und in der Geest zu finden.

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Die Schlingnatter

Ebenso ungefährlich, aber selten vorkommend ist die Schlingnatter. Sie misst circa 50 und 70 Zentimeter, frisst hauptsächlich Eidechsen und ist an ihrer hellgrau bis bräunlichen Haut zu erkennen, die gefleckt ist. "Deshalb wird sie häufig mit der giftigen Kreuzotter verwechselt. Man erkennt den Unterschied aber an den Augen. Die Schlingnatter hat runde, die Kreuzotter schlitzartige Pupillen", beschreibt Krütgen den Unterschied. Ihr Name kommt auch nicht von ungefähr, denn sie umschlingt ihre Beute und erdrosselt sie.

Wohl fühlt sich das Tier im Norden Deutschlands, vor allem in sandigen Heidegebieten sowie Randbereichen von Mooren oder degenerierten Hochmoorkomplexen. Aber auch in trocken-warmen Bereichen, die Felsen und Steinhaufen aufweisen, oder aber Gebüsche und lichter Wald bevorzugt die Natter, schreibt das Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Die Schlingnatter ist in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht, da sie sehr unter den zerstörten Lebensräumen leidet. In Süddeutschland ist die Schlingnatter noch häufiger anzutreffen.

:newstime
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Die giftige Kreuzotter

Die einzige Giftschlange in Schleswig-Holstein hingegen ist die Kreuzotter. Sie gehört zu den Vipern - einer artenreichen Familie von Giftschlangen - und misst bis zu 70 Zentimeter, schreibt der Nabu.

Kreuzottern weisen eine unterschiedliche Färbung auf. So variiert die Grundfarbe von Braun und Rotbraun, Grau und Dunkelgrau bis hin zu Pechschwarz. Auf ihrem Rücken zieht sich ein schwarzes Zickzackband. Diese ist bei schwarzen Exemplaren (sogenannten Höllenottern) allerdings nicht zu erkennen.

Sie hat kupferfarbene bis dunkelrote Augen mit schlitzartigen, senkrecht stehenden Pupillen. "Die Kreuzotter ist gut an ihren senkrecht stehenden Pupillen erkennbar. Das zeigt, dass sie giftig ist. Das ist ihr Alleinstellungsmerkmal in Schleswig-Holstein", so der Schlangenexperte. Zudem sei die Kreuzotter eine eher plumpe Schlange.

Die Ottern kommen im Norden Deutschlands häufiger vor als im Rest der Republik. Dabei wurde die Schlange in Schleswig-Holstein noch bis ins 20. Jahrhundert verfolgt, da sie giftig ist. Sie bevorzugt Heidegebiete, besonnte Moorränder, zwergstrauchreiche Waldlichtungen, vergraste Kahlschläge mit Totholz, Bergwiesen nahe der Baumgrenze sowie alpine Geröllfelder.

"Wer eine Kreuzotter entdeckt, sollte sich darüber erst mal freuen." Dann heißt es: Distanz halten, beobachten und nicht zu nah herangehen. Auf keinen Fall anfassen, so der Experte. Normalerweise fliehen die Kreuzottern bei Gefahr; sollte ein Mensch dennoch von dem Tier gebissen werden, sollte er möglichst schnell einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Solch ein Biss fühle sich wie ein Wespenstich an, der nicht aufhört, wehzutun. Betroffene sollten daher Ruhe bewahren und den Biss nicht anrühren - also daran saugen, aufschneiden oder einen Druckverband anlegen. Höchstens einen leichten Verband, um die Stelle zu schützen, so Krütgen. Auch sollten gebissene Personen sich nicht mehr selbst ans Steuer setzen, sondern sich zu einem Mediziner:in fahren lassen, da "der Biss bei schlimmeren Fällen zu Kreislaufproblemen oder allergischen Reaktionen führen" kann. Aufgrund der guten Gesundheitsversorgung in Deutschland ist ein Biss von einer Kreuzotter allerdings nicht lebensgefährlich.

  • Verwendete Quellen:
  • BUND: "Ringelnatter"
  • BfN: "Coronella austriaca - Schlingnatter"
  • Nabu: "Die Kreuzotter im Porträt"
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