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Trattoria vorerst geschlossen

Frau stirbt nach Tortellini-Essen: Bakteriennachweis bestätigt Verdacht

  • Aktualisiert: 08.10.2024
  • 09:07 Uhr
  • Clarissa Yigit
Nach dem Verzehr von Tortellini in einer Trattoria im Landkreis Schwandorf klagten mehrere Menschen über Erbrechen und Übelkeit. Eine Frau ist gestorben. (Symbolbild)
Nach dem Verzehr von Tortellini in einer Trattoria im Landkreis Schwandorf klagten mehrere Menschen über Erbrechen und Übelkeit. Eine Frau ist gestorben. (Symbolbild)© Angelika Heine / Adobe Stock

Mehrere Menschen klagten über Unwohlsein, nachdem sie in einem Restaurant im Landkreis Schwandorf Tortellini verspeist hatten. Nun wurde in Proben ein Keim entdeckt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Besuch einer Trattoria in Bayern kam es zu mehreren Fällen von Erbrechen und Übelkeit.

  • Alle erkrankten Gäste hatten das Gleiche bestellt: Tortellini.

  • Nun wurde in Proben der verarbeiteten Tortellini ein Bakterium gefunden, das nicht nur zu Übelkeit und Erbrechen führen, sondern auch Leber- und Hirnschäden verursachen kann.

Im bayerischen Landkreis Schwandorf kam es zu einem tragischen Vorfall, nachdem Restaurantbesucher:innen einer Trattoria Tortellini gegessen hatten. Mehrere Gäste erkrankten daraufhin und klagten nach dem Verzehr der Teigtaschen über Erbrechen und Übelkeit.

Eine Frau Mitte 40 starb wenige Tage nach dem Besuch in der italienischen Gaststätte, wie die "Mittelbayerische Zeitung" zuerst berichtete. Nun steht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung im Raum, zu dem die Polizei ermittelt.

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Bakterium "Bacillus cereus" in Probe gefunen

Im Vorfeld wurde unter anderem vermutet, dass die in der betroffenen Trattoria servierten Tortellini bereits verdorben gewesen sein könnten - noch bevor sie das Lokal erreicht hätten. Denn offenbar waren diese nicht hausgemacht, sondern wurden fertig geliefert und von einem Großhändler bezogen, wie der Anwalt des Restaurantbetreibers gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR) erklärt. Daher stand offensichtlich auch der Pasta-Hersteller im Mittelpunkt der Ermittlungen. Allerdings hatte die Polizei noch keine konkreten Hinweise, die auf bereits verdorbene Ware hindeuteten.

Nun liegen die ersten Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelproben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor, wie der BR berichtet. Demnach wurde allem Anschein nach in den im Restaurant verarbeiteten Tortellini das Bakterium "Bacillus cereus" gefunden, bestätigt ein Sprecher des Landratsamts Schwandorf gegenüber dem BR. Das Rohprodukt hingegen sei ohne Befund gewesen.

Noch sei unklar, wie der Keim in die Tortellini geraten sein könnte. Dies könne während des Zubereitungsprozesses passiert sein, schreibt der "Spiegel".

Ob der Tod der Frau mit dem Verzehr der Tortellini in Verbindung steht, müssten nun weitere Ermittlungen zeigen. Wie ein Sprecher betonte, seien aber Todesfälle infolge einer Lebensmittelvergiftung eher selten. Allerdings halten sich Staatsanwaltschaft und Polizei noch bedeckt bei den ersten Ergebnissen der Obduktion.

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Bakterium "Bacillus cereus"

Das Bakterium "Bacillus cereus" ist hitzebeständig und vermehrt sich in zu warm gelagertem Essen, so der BR. Insbesondere Produkte, die Stärke enthalten, wie etwa Nudeln oder Reis, sind besonders anfällig für das Bakterium.

Zwar wird es durch Erhitzen abgetötet, allerdings können die gebildeten Sporen weiter überleben. Wenn das Essen dann längere Zeit nicht gekühlt werde, können sich aus den Sporen neue Bakterien entwickeln. Diese wiederum bilden neue Giftstoffe.

Werden nun Speisen, die mit dem "Bacillus cereus" kontaminiert sind, gegessen, werden Keime und/oder Toxine aufgenommen. Diese können zu Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen führen. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In seltenen Fällen allerdings kann es zu schweren Krankheitsverläufen durch Leber- und Hirnschäden kommen.

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Wann kommt es zu Restaurantschließungen?

Gibt es keine Hinweise oder Beschwerden hinsichtlich Hygienemängeln, kontrolliert die Lebensmittelüberwachung in der Regel alle 12 bis 18 Monate die Restaurants.

Eine Gaststätte wird im Normalfall nur von den Behörden geschlossen, wenn eine unmittelbare Gefahr - beispielsweise aufgrund von Schädlingsbefall oder dem Umgang mit stark verdorbenen Lebensmitteln - für die Verbraucher:innen besteht, so der BR.

Symptome einer Lebensmittelvergiftung können Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall sein. Insbesondere rohes oder nicht ausreichend gegartes Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Eier und Blattsalate zählen zu den Risikolebensmitteln.

Wie ein Sprecher des Landkreises Schwandorf berichtet, habe es bei früheren Kontrollen auch Mängel in der Trattoria gegeben. So sei das italienische Restaurant bereits in der Vergangenheit negativ aufgrund von kleineren Hygieneverstößen aufgefallen. Diese seien allerdings nicht so drastisch gewesen, dass das Gasthaus habe schließen müssen.

Zurzeit bleibe die Trattoria zunächst auf freiwilliger Basis des Besitzers geschlossen.

  • Verwendete Quellen:
  • Bild: "Kamen die Todes-Tortellini verdorben vom Großmarkt?"
  • BfR: "Bacillus cereus"
  • BR: "Tortellini-Fall im Kreis Schwandorf: Keim gefunden"
  • Spiegel: "Frau stirbt nach Restaurantbesuch – andere Gäste erkrankt"
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