1.500 Passagiere an Bord
Kreuzfahrtschiff hängt wegen gefälschter Visa im Hafen von Barcelona fest
- Aktualisiert: 04.04.2024
- 17:42 Uhr
- Franziska Hursach
Ein Schiff aus Südamerika hat in Barcelona angelegt. Wegen fehlender Dokumente bolivianischer Passagier:innen muss es vorerst dort bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Kreuzfahrtschiff mit rund 1.500 Passagieren ist wegen gefälschter Visa in Barcelona an der Weiterfahrt gehindert worden.
An Bord der "Armonía" der Reederei MSC befanden sich 69 Bolivianer:innen, die über keine gültigen Schengen-Visa verfügten.
Das Schiff bleibe vorerst im Hafen, bis die Lage um die "ausgeklügelten Fälschungen" geklärt sei.
Wegen Problemen mit den Einreisepapieren bolivianischer Passagier:innen an Bord ist ein Kreuzfahrtschiff am Mittwoch (3. April) im Hafen von Barcelona geblieben. Auf dem Schiff befinden sich rund 1.500 Reisende. 69 Bolivianer:innen, die auf der "Armonía" der Reederei MSC urlaubten, verfügten über keine gültigen Schengen-Visa. Das bestätigte die Reederei laut der Deutschen Presse-Agentur.
Die Betroffenen, darunter auch Familien mit Kindern, waren in Brasilien an Bord gegangen und sollten ihre Reise in Barcelona beenden. Allerdings durften sie das Schiff nicht für einen Landgang verlassen, wie die spanische Zeitung "La Vanguardia" berichtete. Die Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs wurde blockiert, obwohl es seine Mittelmeer-Tour bereits am Dienstag (2. April) hätte fortsetzen sollen.
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Angehörige berichten von Betrug
Wie einige in Spanien lebende Angehörige der bolivianischen Passagier:innen den Medien berichteten, seien die Menschen womöglich betrogen worden. So habe eine Agentur in Südamerika die Passage und die Visa online angeboten. Pro Person wurden den Reisenden bis zu 10.000 Dollar (9.230 Euro) berechnet. Ebenfalls zugesagte Rückflugtickets habe diese Agentur nach Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes von Brasilien Richtung Europa storniert.
Versuch der illegalen Einreise nicht ausgeschlossen
Die Polizei schließe jedoch nicht aus, dass die Bolivianer:innen eigentlich illegal nach Spanien gelangen wollten. Zunächst war unklar, wann das Schiff seine Reise fortsetzen könnte und was aus den Reisenden ohne Schengen-Visum wird.
Die Reederei betonte auf Anfrage, sie arbeite mit den spanischen Behörden zusammen, um die Situation zu regeln. "Obwohl ihre Dokumente beim Einschiffen in Brasilien überprüft wurden, ergab die weitere Untersuchung, dass es sich bei den Visa um ausgeklügelte Fälschungen handelt, die nicht für die Einreise in den Schengen-Raum gültig sind", betonte die Reederei in einer schriftlichen Mitteilung. Das Schiff bleibe in Barcelona, bis die Lage geklärt sei.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa