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Steve Witkoff

Trumps Sondergesandter patzt regelmäßig: Warum das seinem Chef egal ist

  • Veröffentlicht: 11.08.2025
  • 15:10 Uhr
  • Joachim Vonderthann
US-Präsident Trump schüttelt seinem Sondergesandten Witkoff im Weißen Haus die Hand.
US-Präsident Trump schüttelt seinem Sondergesandten Witkoff im Weißen Haus die Hand. © Kent Nishimura/REUTERS

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff steht nicht erst seit seinem jüngsten Moskau-Besuch in der Kritik. Warum US-Präsident Trump trotz mehrfacher diplomatischer Patzer an ihm festhält.

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Trumps Sondergesandter Witkoff in der Kritik

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff steht nach einem jüngsten Treffen mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin in Moskau unter Beschuss. Die Gespräche, die sich um den Ukraine-Konflikt drehten, haben laut einem Bericht des "Wall Street Journal" für erhebliche Verwirrung gesorgt.

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Innerhalb weniger Tage kursierten drei unterschiedliche Interpretationen dessen, was Putin von den USA und der Ukraine gefordert habe. Zunächst war gegenüber den europäischen US-Verbündeten von einem Gebietstausch zwischen Russland und der Ukraine die Rede. In einem weiteren Telefonat hieß es dann Russland würde "sich zurückziehen und die Front einfrieren", wie "Spiegel Online" unter Berufung auf das US-Magazin berichtet.

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Witkoff missversteht Putin-Vorschlag

Als es auf Wunsch der verwirrten Europäer zu einem dritten Telefonat gekommen sei, musste Witkoff erneut zurückrudern. Das einzige Angebot des Kreml: eine Waffenruhe im Gegenzug für einen einseitigen Rückzug der Ukrainer aus Donezk. Trumps Mann für schwierige Missionen hatte in seinem Gespräch im Kreml also offenbar entscheidende Punkte nicht richtig verstanden. Diesen Vorschlag aber lehnten der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seine europäischen Verbündeten umgehend ab.

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"Schädliche Inkompetenz"

Einmal mehr zeigt sich: Witkoff, ein enger Vertrauter von Präsident Donald Trump, hat keinerlei diplomatische Erfahrung. Seine Rolle verdankt er einer jahrzehntelangen Freundschaft mit Trump. Doch während Kritiker wie der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, Witkoffs "schädliche Inkompetenz" anprangern, bleibt Trump unbeeindruckt. Der Präsident bezeichnete die Gespräche von Witkoff mit Putin als "hochproduktiv" und verzichtete im Anschluss sogar auf geplante Sanktionsmaßnahmen gegen Russland.

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Bereits wegen Gaza-Besuch unter Beschuss

Die jüngsten Vorfälle sind kein Einzelfall in Witkoffs Karriere als Sondergesandter. Neben der Ukraine ist er auch für den Nahostkonflikt zuständig, darunter hochbrisante Themen wie Gaza und Iran. Doch auch hier leistete er sich bereits umstrittene Aktionen. Bei einem kürzlichen Besuch in Gaza wurde ihm vorgeworfen, sich nicht ausreichend mit den Nöten der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Stattdessen habe sein Auftritt wie eine PR-Aktion gewirkt, so Kritiker:innen vor Ort.

Kein Diplomat - aber Trump-Buddy

Witkoff selbst ist kein klassischer Diplomat, sondern Immobilienunternehmer aus New York – genau wie Trump. Ihre Verbindung reicht Jahrzehnte zurück, bis hin zu einer gemeinsamen Episode in einem New Yorker Imbiss: Damals soll Witkoff Trump ein Sandwich gekauft haben, als dieser kein Geld dabei hatte. Diese persönliche Loyalität scheint einer der Gründe zu sein, warum Trump ihm trotz zahlreicher Fehltritte weiterhin vertraut.

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Die Personalie Witkoff zeigt laut "Spiegel" Trumps Ansatz in der Außenpolitik: Er setze einerseits auf persönliche Beziehungen, weil er von den bestehenden Institutionen nichts hält. Andererseits seien für den US-Präsidenten diplomatische Krisen-Verhandlungen kaum anders als Deals in der Immobilienbranche - Hauptsache am Ende steht ein Deal. Ob ein solcher auch nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska am Freitag (15. August) zustande kommt - das wird nicht nur den Supergesandten Witkoff interessieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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